FDP Aadorf ist gegen überteuertes Schulhausprojekt in Aadorf
Die Schulbehörde Aadorf plant ein neues Schulhaus Löhracker für 35.5 Millionen Franken. Dieser Finanzrahmen ist für Aadorf zu gross und gegenüber den Steuerzahlenden nicht zu verantworten. Die FDP Aadorf stellt sich gegen das überteuerte Projekt und fordert ein kleineres Projekt, welches zweckmässig und finanzierbar ist.
Anlässlich der Bevölkerungsinformation im November 2023 zum Neubau der Schulanlage Löhracker sprach die Schulbehörde von einem voraussichtlichen Investitionsrahmen von 25-26 Millionen Franken. Vor zwei Wochen kommunizierte die Schulbehörde, dass der Kreditrahmen nun bestimmt sei. Das Projekt kostet nun 35.5 Millionen Franken, mit einer Genauigkeit von 10 Prozent, womit mit Gesamtkosten von 39 Millionen Franken zu rechnen ist. Eine Kostensteigerung von 10 Millionen Franken, respektive rund 40 Prozent innert eineinhalb Jahren.
Die FDP Aadorf unterstützt dieses zu grosse und überteuerte neue Schulhaus nicht. Sie sieht den Bedarf für ein neues Schulhaus und unterstützt diesen vollumfänglich. Sie fordert aber, das vorliegende Projekt zugunsten eines kleineren, zweckmässigen und finanzierbaren Projekts abzubrechen. Die Kosten laufen dermassen aus dem Ruder, dass ein Weiterverfolgen des Projekts gegenüber den Steuerzahlenden unverantwortbar geworden ist und ein Projektabbruch unumgänglich wird. Da die Schulbehörde das überteuerte Projekt durchziehen will, wird es an den Stimmbürgern und Stimmbürgerinnen liegen, das Projekt am 28. September an der Urne abzulehnen.
Die FDP Aadorf kritisiert insbesondere, dass das vorliegende Projekt zu gross dimensioniert ist und zuviel Wünschbares beinhaltet. Eine Reduktion auf das Notwendige ist nötig. Die angenommenen Prognosen zur Entwicklung der Schülerzahlen basieren auf Berechnungen einer einzigen Firma. Diese sind aus Sicht FDP zu gross. Das Schulhaus ist nicht auf mögliche Wachstumsspitzen auszulegen, sondern auf eine moderate Zunahme der
Schülerzahlen. Temporäre Spitzenbelastungen können mit Provisorien abgedeckt werden.
Das vorliegende Projekt benötigt zuviel Grünfläche, da unter anderem auch aus pädagogischen Gründen bewusst nicht in die Höhe gebaut wird. Dies ist zu korrigieren, wertvolle und rare Grünflächen sind zu erhalten.
Die Schulgemeinde und die Politische Gemeinde Aadorf zusammen planen in den kommenden Jahre Investitionen von insgesamt rund 100 Millionen Franken. Dies ist schlicht nicht finanzierbar und wird dazu führen, dass die Verschuldung der Schulgemeinde während Jahren massiv zu hoch sein wird, zumal die Schulbehörde bisher nicht nachvollziehbar darlegen konnte, wie der Schuldenabbau über die Jahre verteilt ohne Steuererhöhungen realisiert werden soll.
Die FDP Aadorf unterstützt ein neues Schulhaus explizit, der Bedarf ist unbestritten. Sie fordert aber ein bescheideneres Projekt, welches den Grossteil der Bedürfnisse der Schule erfüllt, zweckmässig und vor allem langfristig finanzierbar ist. Aus diesen Gründen spricht sich die FDP Aadorf klar gegen das vorliegende Projekt aus.
FDP Aadorf unterstützt Projektierungskredit zugunsten neues Feuerwehr- und EW- Gebäude
An der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 16. Juni entscheiden die Aadorfer Stimmberechtigten unter anderem über den Projektierungskredit in der Höhe von CHF 800'000 für ein neues Feuerwehr- und EW-Gebäude. Das Projekt hat eine lange Vorgeschichte, die Arbeiten hierzu wurden bereits 2018 gestartet. Es zeigte sich allerdings rasch, dass das dannzumalige Projekt zu teuer und für Aadorf finanziell nicht zu stemmen war. Aus diesem Grund befürwortete die FDP Aadorf seinerzeit den Planungsabbruch. An der Gemeindeversammlung 2022 forderte sie darüber hinaus, auf die durch den Gemeinderat beabsichtigte Vorfinanzierung von CHF 500'000 für das Feuerwehrdepot zu verzichten und diesen Betrag stattdessen zum Abbau der zu hohen Aadorfer Schulden einzusetzen, was durch die Stimmberechtigten bewilligt wurde.
Mittlerweile hat der neu zusammengesetzte Gemeinderat die Zeichen der Zeit erkannt. Es ist ihm gelungen, nicht zuletzt auch dank unerwartet hohen Steuereinnahmen, die Schulden der politischen Gemeinde kontinuierlich abzubauen. Die Marschrichtung stimmt, aus Sicht FDP Aadorf ist das Ziel allerdings noch nicht erreicht. Die Verschuldung ist nach wie vor hoch und muss weiter reduziert werden. Es gilt weiterhin, bei den Ausgaben klar zu priorisieren, nur Notwendiges zu bewilligen und Wünschenswertes konsequent zu streichen. Das neue Feuerwehr- und EW-Gebäude gehört klar in die Kategorie "Notwendiges". Das Projekt wurde redimensioniert, Alternativen wurden geprüft und der Standort macht Sinn. Aus diesen Gründen unterstützt die FDP Aadorf sowohl den Projektierungskredit als auch den Neubau des Gebäudes. Sie fordert jedoch, dass mit den knappen Finanzen weiterhin haushälterisch umgegangen wird und dass ein funktionaler Neubau ohne Luxuslösungen erstellt wird. Sie wird diesen Prozess eng begleiten.
Die Gesamtkosten von rund CHF 18 Millionen werden vollumfänglich durch die Steuerzahlenden zu tragen sein, sei es mittels Steuerabgaben oder Gebühren. Die absehbare Kostenbeteiligung von rund CHF 2 Millionen durch die Gebäudeversicherung Thurgau ist ein willkommener Zustupf, letztendlich jedoch wiederum finanziert durch die gleichen Steuerzahlenden.
Die FDP Aadorf verlangt, dass bei den Bauvergaben wo immer möglich ortsansässige Firmen berücksichtigt werden. Sie kennt die Vorgaben für öffentliche Ausschreibungen, fordert den Gemeinderat und die Behörden aber auf, kreative Lösungen zu suchen, um das lokale Gewerbe maximal am Neubau partizipieren zu lassen.
Das Projekt "Neubau Feuerwehr- und EW-Gebäude" ist von langer Hand geplant, mögliche Alternativen wurden geprüft und die Finanzierung ist ohne Steuererhöhungen möglich. Dass die EW-Gebühren aufgrund des Neubaus erhöht werden müssen, ist schmerzhaft, letztendlich aber unumgänglich. Der Gemeinderat ist sich der finanziellen Situation bewusst und weiss, dass weiterhin Schulden abgebaut werden müssen. Aus diesen Gründen unterstützt die FDP Aadorf den Neubau des Feuerwehr- und EW-Gebäudes und stimmt dem Projektierungskredit in der Höhe von CHF 800'000 zu.
Über das zweite Aadorfer Grossprojekt, den Neubau eines neuen Schulhauses, wird die FDP Aadorf am 3. Juli anlässlich einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung diskutieren und ihre Parole fassen.
Aadorf, Juni 2025
Vorstand FDP Aadorf