Berufswahl ist keine Staatsaufgabe

Fähigkeiten und Freude sind entscheidend

Mit der Interpellation «Feminisierung der Pädagogischen Hochschule und der Volksschule» wird der Regierungsrat gebeten, zum überproportionalen hohen Frauenanteil im pädagogischen Bereich Stellung zu nehmen. Die FDP-Fraktion teilt die Ängste der Interpellanten nicht. Auch wenn die Schule derzeit weiblich geprägt ist, sind Knaben nicht im Nachteil.

Die Unterzeichnenden der Interpellation «Feminisierung der Pädagogischen Hochschule und der Volksschule» machen sich Sorgen um den nach ihnen einseitig weiblich geprägten Anteil im pädagogischen Bereich. Die Interpellanten befürchten, dass die Bedürfnisse der Knaben zu kurz kommen und sich dies negativ auf ihre Entwicklung auswirken könnte. Die FDP-Fraktion teilt diese Befürchtungen nicht. «Uns ist wichtig, dass die Lehrpersonen nach den Fähigkeiten und nicht nach dem Geschlecht ausgesucht werden», erklärt Fraktionssprecherin Ruth Kern.

Die Berufswahl ist persönlich

«Das Geschlecht der Lehrperson hat einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Leistungen der Schülerinnen und Schüler», ist Kantonsrätin Ruth Kern überzeugt. Entscheidend seien die Freude am Beruf, Fähigkeiten und Charakter. «Man kann sich jedoch fragen, ob der schwierige Stand des Lehrerberufs nicht ein gesellschaftliches Problem ist. Die Lehrer stehen viel mehr im Fokus und in der Kritik der Eltern. Jeder will das Beste für den eigenen Nachwuchs», beobachtet Ruth Kern. In pädagogischen Fachrichtungen aber auch in anderen Berufen überwiegt aktuell der Frauenanteil. «In vielen anderen Berufszweigen ist dies aber genau umgekehrt. Solche Tendenzen unterliegen vielen, nicht steuerbaren und oft wechselnden Ursachen», bringt es Ruth Kern auf den Punkt. Die FDP-Fraktion vertritt die Ansicht, dass bei der Berufswahl ein staatliches Eingreifen weder möglich noch nötig ist und teilt die Auffassung des Regierungsrates, dass es in dieser Thematik keine Massnahmen braucht.